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Selbstversorger

Warum tragen meine Tomaten keine Früchte?

1. Die Tomatenblüte wird nicht bestäubt

Tomatenpflanzen sind Selbstbestäuber, dennoch benötigen sie zur Befruchtung Wind oder Insekten. In geschlossenen Gewächshäusern werden oft nicht alle Blüten befruchtet, da natürliche Einflüsse wie Regen und Wind ausbleiben. Tomatenpflanzen besitzen männliche und weibliche Geschlechtsteile die sich nebeneinander in der Blüte befinden. Daher sind bereits leichte Vibrationen ausreichend für eine Befruchtung innerhalb der Blüte. Ein weiterer Faktor für eine gute Ernte sind bestäubende Insekten. In Gewächshäusern sollte man in der Blütephase die Türen und Fenster für die kleinen Helfer öffnen.

  • Blüten mit einer elektrischen Zahnbürste leicht berühren und durchschütteln
  • Hummeln und Bienen anlocken durch Beipflanzung im Gewächshaus
  • Blüten manuell mit einem Pinsel bestäuben

2. Zu hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen

Gerade während der Blütezeit benötigt die Tomatenpflanze eine konstante Wasserzufuhr. Bei Trockenheit neigt die Pflanze dazu ihre Blüten abzuwerfen. Das ist der Fall, wenn die Feuchtigkeit nicht ausreichend zu den Wurzeln vordringt und verdunstet bevor die Tomate sie aufnimmt. Als Faustregel gilt: Es wird erst wieder gegossen, wenn das Erdreich oberflächlich bis auf eine Tiefe von 2 cm getrocknet ist.

  • 0,5 Liter Wasser am Tag pro Pflanze gießen
  • Tomatenpflanzen niemals mit Wasser übergießen. Nur den Wurzelbereich wässern.

Weitere Faktoren für eine geringe Ernte sind eine hohe Luftfeuchtigkeit und zu hohe Temperaturen. Die Tomate will zwar regengeschützt stehen, jedoch soll das Gewächshaus nicht einem Tropenhaus gleichen. Bei einer Luftfeuchtigkeit von über 70 Prozent nehmen die Pollen zunehmend Feuchtigkeit auf und verklumpen. Einen Befruchtung findet nicht mehr statt.

  • Ab 70% Luftfeuchtigkeit verklumpen die Pollen und die Befruchtung wird behindert.
  • Temperaturen über 30°C wirken sich negativ auf die Fruchtbildung aus

2. Fehlerhaftes Saatgut

Bei Tomaten aus dem Supermarkt handelt es sich meist um F1-Hybriden aus Kreuzungen. Die Nachzucht aus diesen Pflanzen bringt nicht die gleichen Merkmale wie die Mutterpflanze hervor.

  • Beim Kauf auf samenfestes Saatgut achten.
  • Demeter-Saatgut ist immer samenfest und kann problemlos aus den eigenen Pflanzen gewonnen werden

3. Krankheiten und Schädlinge

Auch der Befall durch Parasiten und Pilze führt zu einem Ausbleiben der Fruchtbildung. Pflanzenrückstände im Herbst nach der Ernte daher vorsorglich aus dem Gewächshaus entfernen. Dadurch wird der Vermehrung von Pilzsporen und Schädlingen vorgebeugt. Sinnvoll ist auch ein jährlicher Fruchtwechsel in den Beeten. Pflanzt man das selbe Gemüse stets im gleichen Beet an, riskiert man Schädlings- und Pilzbefall, der sich auf eine Pflanzenfamilie spezialisiert. Es sollten daher im Folgejahr keine Nachtschattengewächse am gleichen Ort gepflanzt werden.

Weitere Nachtschattengewächse:

  • Kartoffel
  • Tomate
  • Chili
  • Aubergine
  • Paprika
  • Physalis

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