Nicht jede Pflanze gedeiht auf jedem Untergrund. Die einen lieben sandigen Boden, andere bevorzugen humose schwarze Erde. Ähnlich verhält es sich mit dem pH-Wert. Daher sollte vor der Wahl der Zier- und Gemüsepflanzen eine Bodenanalyse durchgeführt werden. Neben der Laboranalyse können auch mittels Zeigerpflanzen und Fingerprobe Rückschlüsse auf die Bodenbeschaffenheit gezogen werden.
Bodentyp bestimmen
Zuerst mit dem Spaten ein etwa 40 Zentimeter tiefes Loch ausheben. Bereits jetzt sollten unterschiedliche Erdschichten optisch erkennbar werden. Meist ist die obere Schicht durch den größeren Humusanteil dunkler gefärbt als die tieferen Schichten. Der perfekte Gartenboden für Rasen und Gemüse sollte nun in der oberen Schicht locker und krümelig zerfallen und Regenwürmer und Kleinstlebewesen enthalten.
Machen wir nun die Fingerprobe mit einer Handvoll Erde:
Die Erde lässt sich formen, wenn sie zusammengepresst wird…
Ton: Die Erde lässt sich dünn ausrollen und ist glänzend und klebrig.
Lehmiger Ton: Die Erde lässt sich ausrollen, ist dabei aber mürbe und rissig und glanzlos.
Sandiger Lehm: Die Erde lässt sich zwar zu einem Klumpen pressen, zerbricht aber beim Versuch sie auszurollen.
Die Erde lässt sich nicht formen, wenn sie zusammengepresst wird…
Lehmiger Sand: Die Erde fühlt sich rauh und mehlig an.
Schluff: Die Erde fühlt sich samtig und mehlig an.
Sand: Die Erde haftet nicht in den Fingerrillen und rinnt durch die Finger.
pH-Wert und Nährstoffgehalt erkennen mittels Zeigerpflanzen
Grundsätzlich lässt sich sagen, dass die meisten Pflanzen einen pH-Wert von 6 bis 7 bevorzugen. Das entspricht einem relativ neutralem Milieu. Umso niedriger der pH-Wert auf der Skala zwischen 1 und 14, desto saurer der Boden. Das Gleiche gilt umgekehrt. Umso höher der Wert, desto alkalischer ist der Boden.
Zeigerpflanzen saurer Boden
- Moos
- Ehrenpreis
- Gänseblümchen
- Adlerfarn
- Arnika
- Heidekraut
- Wiesensauerampfer
- Sauerklee
- Ackerminze
- Besenheide
- Margerite
- Blaubeere
- Stechpalme
Um den sauren Boden zu verbessern, kann Gartenkalk oder Natron ausgebracht werden. Typisch für einen übersäuerten Boden ist oft das Moos im Rasen. Das Gras färbt sich gelblich und zieht sich zurück, während sich Gänseblümchen ausbreiten.
Zeigerpflanzen alkalischer Boden
- Ackerwinde
- Brennnessel
- Wegwarte
- Wiesensalbei
- Hundskamille
- Huflattich
- Fingerkraut
- Klatschmohn
- Leinkraut
- Wiesensalbei
- Odermennig
- Blauer Natternkopf
- Kleiner Wiesenknopf
Um den pH-Wert zu senken kann als einfachste Maßnahme Erde aus Nadelwäldern oder Rindenmulch (da meist aus Nadelgehölz) ausgebracht werden. Auch verkompostiertes Eichenlaub ist sehr sauer und kann der Erde beigemischt werden. Um auch stark verdichtete Böden zu behandeln eignen sich Eisensulfat und Magnesium. Aufgefangenes Regenwasser ist in der Regel auch sauer und weniger hart als Leitungswasser. Es wird von den meisten Pflanzen daher besser vertragen, so lange der Boden nicht zu sauer ist.
Auch magerer Boden kann entzücken
Auch auf mageren, verdichteten und kalkreichen Böden kann ein Blütenmeer entstehen. Die geliebten Schmetterlingsmagnete sind meist Magerwiesen. Sie sind in der Regel nährstoffarm und trocken. Auf den ersten Blick unterscheiden sie sich gegenüber der Fettwiese durch Artenreichtum und zart wachsende Blumen mit schmalen Stängeln. Löwenzahn, der bei den meisten Gartenbesitzern nicht sehr beliebt ist, ist hier nicht zu finden. Ein magerer Boden muss daher kein Grund dafür sein, 20 Zentimeter Blumenerde im ganzen Garten aufzuschütten. Der Vorteil der Magerwiese ist die einfache Pflege. Sie muss nur zwei Mal im Jahr gemäht werden und sät sich dadurch immer wieder selbst aus.

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