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Paprika pflanzen: Von der Anzucht bis zur Ernte

Die Paprika stammt ursprünglich aus Mittel- und Südamerika, kann aber auch bei uns im Gewächshaus oder Freiland gedeihen. Wie du deine eigenen Paprikas pflanzt und worauf du achten solltest, erfährst du hier!

Vorkultur muss sein

Die Paprika gehört zu den ersten Gemüsesorten im Jahr, die in Vorkultur im Haus ausgesät werden. Zwischen Anfang bis Ende Februar kommen die Samen im beheizten Wintergarten oder auf der Fensterbank in die Anzuchterde. Nun heißt es: Geduldig bleiben! Je nach Raumtemperatur zeigen sich die Keimlinge erst zwei bis drei Wochen nach der Aussaat. Etwas schneller geht es, wenn der Anzuchtbehälter in der Nähe der Heizung steht.

Die optimale Keimtemperatur des Saatguts liegt zwischen 22 °C und 25 °C, ist die Temperatur niedriger, keimt das Saatgut deutlich langsamer. Um eine konstante Temperatur und Feuchtigkeit zu halten, sind Anzuchtbehältnisse mit einer Haube sehr gut geeignet. Darin hält sich die Luftfeuchtigkeit und die Erde trocknet nicht aus.

Sobald sich die Pflänzchen zeigen, benötigen sie viel direktes Sonnenlicht. Ist der Standplatz zu dunkel, neigen die Pflänzchen zum Vergeilen. Sie wachsen viel zu schnell in die Höhe, werden instabil und fallen in Folge um. Sobald die Paprikapflänzchen ein starkes, gut vernetztes Wurzelwerk und erste Laubblätter entwickelt haben, können sie pikiert und in nährstoffreiche Blumenerde umgetopft werden. Falls die Pflänzchen doch etwas zu hoch gewachsen sind, jetzt einfach tiefer in die Erde setzen.

Standort und Beetpartner der Paprika

Ins Freiland können die Jungpflanzen erst nach den Eisheiligen ab Mitte Mai ausgepflanzt werden. Dabei sollte der Boden humos und tiefgründig aufgelockert sein. Erst wenn die Temperaturen nachts nicht mehr unter 14 Grad sinken, fühlen sich die Pflanzen wohl. Die Paprika stammt ursprünglich aus ganzjährig warmen Gefilden und stellt bei andauernden kalten Temperaturen schnell ihr Wachstum ein. Sie ist daher besonders wärmebedürftig und benötigt einen Standort, an dem sie den ganzen Tag direkte Sonne genießen kann.

Bevor die Paprika in den Garten umzieht, muss sie an die Außentemperatur gewöhnt werden. Dafür die Pflanzen tagsüber auf die Terrasse stellen, wenn es dafür warm genug ist.

Als Starkzehrer hat die Paprika einen erhöhten Nährstoffbedarf und verträgt sich besonders gut mit Schwachzehrern. Dazu zählen einige Wurzelgemüse, aber auch Kräuter. Das sollte bei der Zusammenstellung der Mischkultur unbedingt beachtet werden, um eine ertragreiche Ernte zu garantieren. In guter Nachbarschaft entwickelt das bunte Gemüse ein besonders gutes Aroma und ist besser vor Schädlingen geschützt.

Gute Nachbarn

  • Lavendel und Thymian (beugen Blattläusen vor)
  • Koblauch und Dill (schützen vor Pilzerkrankungen)
  • Karotten
  • Gurken
  • Petersilie
  • Kohl
  • Tomaten
  • Tagetes, Borretsch und Ringelblumen

Schlechte Nachbarn

  • Erbsen
  • Auberginen
  • Rote Beete
  • Fenchel

Fruchtwechsel beachten

Die Paprika gehört wie die Kartoffel, Tomate und Aubergine zur Familie der Nachtschattengewächse. Diese sollten nicht nacheinander auf dem selben Beet kultiviert werden. Bodenbürtige Pilzkrankheiten übertragen sich sonst direkt über die Erde auf die Folgekultur. Idealerweise beträgt die Anbaupause zwischen Solanaceae ein bis drei Jahre. Die Paprika kann als Starkzehrer auf einer Fläche angebaut werden, auf der zuvor Schwachzehrer oder besser Gründüngepflanzen gewachsen sind.

Richtig düngen

Den Boden idealerweise zuerst mit reifer Komposterde vorbereiten. In das Pflanzloch kann direkt etwas Langzeitdünger eingearbeitet werden. Dabei ist darauf zu achten, dass der Dünger magnesium- und kaliumbetont ist und wenig Stickstoff enthält. Ein guter Paprikadünger kann auch aus Brennnesseln, Giersch und Beinwell in Form einer Jauche hergestellt werden. Bis zur Ernte können die Pflanzen anschließend alle zwei Wochen mit verdünnter Jauche gestärkt werden.

Mangelerscheinungen lassen sich durch diese Anzeichen feststellen und beheben:

AnzeichenUrsache
Blätter werden hellgrün bis gelblichStickstoffmangel
Blätter vergilben, aber Blattadern bleiben grün.Magnesiummangel
Braunrote BlattspitzenKaliummangel
Blätter sind dunkelgrün bis purpurrot verfärbt.Phosphormangel
Gelbliche Verfärbung ausgehend vom Blattrand. PH-Wert ist zu hoch.
Spurenelemente wie z.B. Eisen sind gebunden und können von der Pflanze nicht mehr aufgenommen werden.

Wie lange dauert es bis die Paprika geerntet werden kann?

Die Erntezeit bei der Paprika beginnt etwa 6 bis 10 Wochen nach dem Auspflanzen und erstreckt sich bis zum ersten Frost. Sie können aber auch grün geerntet und verarbeitet werden. Die Sorte Padron wird traditionell grün geerntet und gebraten mit Meersalz als Zugabe zu Tapas gereicht. Viele Paprikasorten reifen jedoch auch nach der Ernte noch gut nach und nehmen Farbe an. Als Reifebeschleuniger kann ein Apfel hinzugelegt werden.

Paprikas pflanzen und eigenes Saatgut gewinnen

Das Saatgut ist bei der Paprika im Gegensatz zu anderen Gemüsen sehr einfach zu gewinnen. Dadurch lohnt es sich hier besonders auf samenfeste Sorten zu setzen und das eigene Saatgut für das Folgejahr aufzubewahren. Die Keimfähigkeit liegt je nach Lagerung bei 3 bis 5 Jahren und ist damit relativ langlebig.

Gerade im Hobby-Anbau sind ausgefallene Sorten sehr beliebt. Statt maximalem Ertrag steht das Aroma, Robustheit oder auch eine besondere Optik im Vordergrund.

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